Konversion/Neuordnung der ehemaligen Jägerkaserne in Trier West und dem benachbarten ehemaligen Busbetriebshof der Stadtwerke Trier (SWT)
Städtebau
Die bisher stadträumlich vernachlässigte Beziehung zwischen Markusberg und Mosel wird durch das neue Irrbachquartier als besonderes Gefüge im Stadtraum erlebbar gemacht. Durch die Inszenierung dieser neuen Hauptrichtung werden weite Blicke zu den Eifelhöhen und über das Flusstal der Mosel eröffnet. Prägend für das neue Quartier und die neue Orientierung sind die drei markanten Stadtschollen, welche „quer“ zu der bisher vorherrschenden Baufeldausrichtung liegen. Der neue Freiraum dient als Verbindungselement zwischen Lenus-Mars-Tempel und Mosel und als Verbindungsraum zu den angrenzenden Stadtquartieren. Die drei Stadtschollen bilden drei differenzierte Charaktere aus, wodurch diese einerseits ihre eigene Identität erhalten und andererseits eine spürbare Zugehörigkeit zu den jeweiligen Nachbarschaften generieren. Jede Scholle wird durch einen markanten linearen Baukörper repräsentiert, welcher die Scholle in ihrem Raumgerüst stärkt und den jeweiligen spezifischen Charakter auf typologische Weise verdeutlicht.
Freiraum
Die Verbindung zwischen den Eifelhöhen und dem Flusstal der Mosel ist das zentrale städtebauliche Motiv der zukünftigen Stadtstruktur. Die drei langgestreckten baulichen Großfiguren formen dabei mittels räumlicher Öffnung und Verdichtung eine spannungsvolle Folge von Freiräumen: zwischen den Landschafträumen der Hänge und des Ufers, durch die städtischen Quartiersparks bis zur verdichteten urbanen Fuge im Zentrum des Ensembles. Das landschaftliche und erzählerische Rückgrat dieser Raumfolge bildet dabei der neue Irrbach – anstelle der (geplanten) Verrohrung ab der Eurener Straße erlauben wir uns die Vision eines offenen Gewässers bis zur Mosel.
Typologie
Im Spannungsverhältnis von ehemaligem Kasernengelände und der topographisch reizvollen Lage zwischen Eifelhängen und Mosel entsteht ein neues, vitales Quartier als attraktiver Wohnort für eine heterogene Bewohnerstruktur. Erreicht wird dies durch unterschiedliche Wohnformen, die in spezifischen Bautypologien ihren Ausdruck finden. Morphologisch fügen sich die differenzierten Typologien in die jeweilige Scholle ein, integrieren die erhaltenen Bestandsbauten und berücksichtigen den jeweiligen baulichen Kontext.