Städtebauliches Werkstattverfahren

VERFAHRENSSTEUERUNG WETTBEWERBSBETREUUNG Ort: Berlin Lichtenberg/Treptow-Köpenick
Jahr: 2023
Größe: 30 ha
Auftraggeber: Archigon GmbH

Anlass und Ziel
Nachdem die letzten potentiellen Freiflächen in der Berliner Innenstadt mehr und mehr in Bauland umgewandelt wurden, rücken zunehmend auch Flächen und Gebiete außerhalb des S-Bahnrings in den Fokus der Stadtentwicklung. So auch das nördliche Ufer der Spree zwischen Rummelsburg und Köpenick/Oberschöneweide. Das Gebiet ist historisch bedingt noch überwiegend von klassischem Gewerbe wie einem Zementwerk, einem städtischen Heizkraftwerk sowie Recycling- und Entsorgungsunternehmen geprägt. Seine Lage zwischen der Berliner Innenstadt und dem Flughafen BER macht diesen Teil des Spreeufers jedoch besonders attraktiv für eine hochwertige gewerbliche, aber auch kreative und künstlerische Entwicklung.
2018/19 wurde eine Teilfläche des Bearbeitungsgebietes, die Grundstücke Köpenicker Chaussee 15-19, von der Archigon GmbH erworben, die auf dem Grundstück einen Büro- und Dienstleistungsstandort plant.
Werkstattverfahren
Im September 2022 hat die Archigon GmbH in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und den Bezirksämtern Lichtenberg und Treptow-Köpenick ein Werkstattverfahren ausgelobt. Ziel des Werkstattverfahrens war die Erarbeitung eines städtebaulichen Leitbildes für das gesamte Betrachtungsgebiet zwischen Spree und Köpenicker Chaussee vom Stichkanal Rummelsburg im Norden bis zur Kleingartenanlage Wilhelmstrand im Süden sowie der Entwurf eines Bebauungskonzeptes für das Grundstück der Archigon GmbH an der Köpenicker Chaussee 15-19.
Das Verfahren wurde als nichtoffenes diskursives städtebauliches Werkstattverfahren mit sieben gesetzten Teilnehmern durchgeführt. Die Teilnehmer präsentierten ihre Entwürfe der Jury in einem Zwischen- und einem Schlusskolloquium. Das Zwischenkolloquium diente der Offenlegung und gemeinsamen Diskussion erster Ideenskizzen, der Meinungsbildung, der Beantwortung von Rückfragen sowie der Konkretisierung der Aufgabenstellung.
Am 18.01.2023 hat das Obergutachtergremium unter Vorsitz von Karin Schmid die Arbeiten von Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin I Freiraumplanung Wolf, Berlin sowie von O&O Baukunst, Berlin I capattistaubach, Berlin mit zwei gleichwertigen ersten Preisen ausgezeichnet.
Bürgerbeteiligung
Vor der Zwischenpräsentation vor dem Gutachtergremium wurden die Arbeiten im Rahmen einer Online-Veranstaltung öffentlich vorgestellt und interessierte Bürger hatten die Möglichkeit, ihre Meinung zu den Entwürfen zu äußern. Die Vorstellung der Arbeiten erfolgt durch die Vorprüfung. Die Kommentare wurden von der Vorprüfung zusammengefasst und ausgewertet und den Teilnehmern für die weitere Bearbeitung zur Verfügung gestellt.

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