Der neue Mobilitätsknoten Hessental bietet große Chancen für die städtebauliche Entwicklung des angrenzenden Wohn- und Gewerbequartiers. Ausgehend von diesem Initiator, werden zwei neue Entwicklungsbausteine vorgeschlagen, die durch eine einladende Freiraumgestaltung miteinander verbunden werden.
Nördlich des Bahnhofs erstreckt sich das Bahnhofsquartier, ein Ort zum Wohnen und Arbeiten, aber auch Ankommen, Treffen und Erholen. Durch die Arrondierung der bestehenden Strukturen und Einbindung ortsbildprägender Gebäude wird ein kleinteiliges, nutzungsgemischtes Quartier geschaffen, das sich wie selbstverständlich in die Umgebung einbettet und die Identität des Ortes bewahrt. Der grüngeprägte Karl-Kurz-Platz gegenüber dem Bahnhof bildet das neue Quartierszentrum, welches durch die aktiven EGs (Bäckerei, Blumenladen, Büro, Galerie, Vereinsheim) belebt wird. Am Platz befindet sich auch der Hotelerweiterungsbau mit integriertem Ärztehaus des Gasthofs Leidig. Der Platz stellt darüber hinaus eine neue Verbindung Richtung Norden her und vermittelt zwischen den topographischen Sprüngen im Gebiet.
Die Geschossigkeit der Neubebauung orientiert sich am umgebenden Bestand und variiert zwischen 2 und 3 Geschossen, jeweils noch mit zusätzlichem Dachgeschoss.
Westlich des Bahnhofs entsteht ein zukunftsweisender Gewerbecampus, für urbane Produktion, Gewerbe und neue Arbeitswelten. Die vier vorgeschlagenen Baukörper orientieren sich am vorhandenen Raster des Gewerbegebietes und binden das bestehende Bürogebäude als fünften Baukörper wie selbstverständlich mit ein. Im Zentrum entsteht der Campusplatz für kurze Pausen und Treffen, sonst dient dieser als Verteilerort für die Gebäudeerschließungen.
Die Baukörper weisen unterschiedliche Größen auf und variieren in ihren Kubaturen um eine möglichst hohe Nutzungsflexibilität zu ermöglichen. Die Erdgeschosse sind alle als durchgängiges Sockelgeschoss ausgebildet, somit ist neben der Ansiedlung von platzbenötigenden Gewerbebetrieben auch Urbane Produktion möglich. Die oberen Etagen können Büro- und Dienstleistungsnutzungen, Forschungs- und Technologiefirmen sowie Geschossgewerbe beherbergen. Im kleineren, südlich gelegenen Baukörper können ein Fitnesszentrum, die Volkshochschule sowie andere bildungs- und freizeitaffine oder auch Kreativnutzungen untergebracht werden. Die Ansiedlung kleinerer campusaffiner Nutzungen ist auch im Bahnhofsquartier denkbar, somit wird eine nutzungsstrukturelle Verknüpfung zwischen den zwei Quartieren erreicht.
Die grünen Retentionsdächer werden für Photovoltaik genutzt und sind in Teilen, genauso wie die Dachebenen der Sockel, als Dachterrassen nutzbar. Die Geschossigkeit variiert zwischen 3 und 6 Geschossen und schafft ein angenehmes Höhenspiel im Campus. Der bestehende Bürobau mit 7 Geschossen bildet weiterhin den Höhenakzent und macht von der Straße aus auf das Quartier aufmerksam.
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