Realisierungswettbewerb Olympisches Dorf Leipzig 2012, 1. Preisgruppe

STÄDTEBAU WETTBEWERBE Ort: Leipzig
Jahr: 2004
Größe: -
Auftraggeber: Stadt Leipzig

Es wird ein moderner ablesbarer Siedlungskörper entworfen, der sich vor die städtische Kante der Plautstraße lagert und einen deutlichen Abstand zur Lützener Straße hält. Die Landschaft umgreift den städtebaulichen Hybrid des Olympischen Dorfes und unterstreicht so dessen Besonderheit. Die künstliche Topografie des Ortes wird zum wichtigsten räumlichen Gestaltelement.

Der Lindenauer Hafen wird in voller Breite bis an die Lützener Straße herangezogen und mit öffentlich zugänglichen tribünenartigen Landschaftsterrassen zum Karl-Heine-Kanal hin versetzt. Die Weite der Wasserfläche soll an die landschaftliche Situation am Olympia-Park anknüpfen und die spezifische Qualität des Olympischen Dorfes und seiner Nachnutzung steigern helfen.

Der Entwurf des Olympischen Dorfes konzentriert sich auf die Ostseite des Hafens und schafft damit eine kompakte Siedlung der kurzen Wege. Ein differenziertes Gefüge von öffentlichen Räumen bietet Raum für ein urbanes Leben.

Das Westufer samt Landschaftsraum kann – bis auf die Sporthalle an der Lützner Straße und die temporären Wohncontainer – von Bebauung frei gehalten werden.

Das dauerhafte Wohnungsbauvolumen des Olympischen Dorfes wird auf etwa 60% des Programmes beschränkt und konzeptionell auf die schwache Leipziger Marktsituation ausgelegt. Etwa 40% des Wohnens werden in temporären Bauten in den Siedlungskörper integriert und nach der Olympiade in wohnungsnahe Grün- und Freiflächen umgewandelt. Gleichzeitig symbolisieren die technischen Containerbauten das temporäre Ereignis der Olympischen Spiele.

Der Bereich der Paralympics kann sich konzeptgemäß auf die Ostseite des Hafens beschränken. Die kompakte Anordnung des Olympischen Dorfes erscheint optimal für die Nutzung durch die wesentlich geringere Anzahl von Sportlern und Begleitpersonen.

Die Promenade am Hafen wird für die Zeit der Olympiade – mit ihrer maximalen Belegung – durch eine vorgelagerte schwimmende Pontonanlage ergänzt. Sie soll die Lage des Dorfes am Wasser erlebbar machen und das öffentliche Leben, insbesondere durch die Mensazelte mit nationalen Küchen und die Bootsanleger inszenieren. Am gegenüberliegenden Ufer sind Pontonstege mit olympischen Hausbooten verankert.