Anlass und Ziel
Auf der Korber Höhe, einer Großsiedlung am Stadtrand Waiblingens, steht aktuell ein Generationenwechsel an, da ein nennenswerter Teil der Bewohner im Seniorenalter ist. Ihre aktuellen Wohnungen entsprechen oftmals nicht den Anforderungen dieses Lebensabschnitts. Dennoch wollen die Bewohnerinnen und Bewohner die Korber Höhe nicht verlassen, da sie hier sozial integriert sind.
Die Stadt verfügt im Bereich der Stauferstraße nördlich der bestehenden Siedlungsgebäude über eigene Grundstücksflächen, die es erlauben, an dieser Stelle einen klar definierten Siedlungsabschluss zu bilden und die bisher einseitige Bebauung der Stauferstraße sinnvoll zu ergänzen. Es bietet sich die große städtebauliche Chance, unterschiedliche Themen des zeitgemäßen Bauens mit den vielfältigen Nutzeransprüchen einer sich sehr dynamisch ändernden Gesellschaft zu verbinden. Ziel ist es, die Korber Höhe zukunftsfähig weiter zu entwickeln sowie Impulse für das Gesamtquartier zu geben. Der Fokus liegt auf den Themen des nachhaltigen und flächenschonenden Bauens, der klimaneutralen und ressourcenschonenden Bauweise sowie der Schaffung von bedarfsgerechten und generationenübergreifenden Wohntypologien.
Vergabeverfahren
Die Vergabe der Baugrundstücke an geeignete Bewerber erfolgte in einem zweistufigen Konzeptvergabeverfahren. In der 1. Stufe werden geeignete Bewerber für die angebotenen Grundstücke gesucht. Dazu wurden von den Bewerbern Konzepte mit Angaben zur Nutzungsmischung, zum Wohnungsangebot, zu Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz und zu energetischen Maßnahmen eingereicht. Das Bewertungsgremium wählt aus den eingereichten Konzepten die im Zusammenspiel miteinander überzeugendsten aus und ordnet jedem Grundstück ein Konzept/einen Bauherren zu.
In der 2. Stufe erfolgte die architektonische und freiraumplanerische Qualifikation der ausgewählten Konzepte auf Grundlage der bestehenden städtebaulichen Rahmenplanung. Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung wurden pro Baugrundstück jeweils drei Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten mit der planerischen Ausarbeitung der inhaltlichen Konzepte beauftragt. Die Beauftragung und Honorierung der Planungsteams erfolgte durch die ausgewählten Bauherren.
In einem Bearbeitungsprozess mit Auftaktveranstaltung und Zwischenpräsentation zur Abstimmung der konzeptionellen Zielsetzungen wurden jeweils drei Konzepte für jedes Baugrundstück entwickelt. Am Ende des Prozesses tagte das Bewertungsgremium und wählt das beste Konzept je Grundstück aus. Die ausgewählten Konzepte werden der weiteren Planung zugrunde gelegt und deren Verfasser durch den ausgewählten Bauherren mit der Planung beauftragt.