Räumliches Leitbild Karlsruhe 2015

LEITBILDER STADTPLANUNG Ort: Karlsruhe
Jahr: 2013-2015
Größe:
Auftraggeber: Stadt Karlsruhe

Die „Fächerstadt“ Karlsruhe entstand als barocke Idealstadt ab 1715. Das umfassende, ganzheitliche Verständnis von Stadt und Landschaft wird heute als „Ideal der Idealstadt“ interpretiert, denn noch heute ist die Präsenz der Landschaft in vielfältiger Form spürbar und Struktur bildend für die Stadt und ihre Siedlungsteile.

Der Anspruch für die Zukunft muss es sein, diese typische Karlsruher Identität wieder zu entdecken, weiterzuentwickeln und als Karlsruher Ideal zu manifestieren.Das räumliche Leitbild interpretiert Karlsruhe als ideale „Landschafts-Stadt“ innerhalb einer modellhaften Entwicklung.
Vorgeschlagen wird eine umfassende Transformation und Verdichtung der unternutzten inneren Peripherien entlang bestehender und geplanter Verkehrstrassen.
Als Entwicklungswerkzeug wird eine offensive Aktivierung der landschaftlichen Potentiale durch städtebaulich-freiräumliche Interventionen aufgezeigt.

Thesen:
KA – die IDEALE Stadt:
Karlsruhe begreift sich als Modellstadt. Im Zentrum ihrer Identität steht die ganzheitliche Wahrnehmung von Stadt, Landschaft und Verkehr.

KA – die SCHÖNE Stadt:
Karlsruhe arbeitet bewusst an den ästhetischen und sinnlichen Qualitäten seiner Stadt- und Landschaftsräume. Karlsruhe bleibt Landschafts-Stadt: die Stadtentwicklung kommt ohne weiteren Flächenfraß aus.

KA – die PROSPERIERENDE Stadt:
Der Wohn- und Erwerbsstandort Karlsruhe wächst. Die Stadt muss auch räumliche Entwicklungsangebote machen können.

Leitsätze:
KA -Stadt der TRANSFORMATION:
Karlsruhe setzt auf qualitatives Wachstum statt auf quantitatives. Auf Stadttransformation statt auf Stadterweiterung.

KA – Stadt der SCHNITTSTELLEN:
Raum für die Transformation gibt es durch ein Karlsruher Phänomen: an der Schnittstelle zwischen innerer und äußerer Stadt liegen gleichzeitig die größten Konflikte und die größten Potenziale. Sie bedingen einander.

Handlungs- und Entwicklungsräume:
Ein bisher noch nicht als solches erkanntes Handlungsfeld Stadtraum liegt an den Schnittstellen zwischen Innerer und Äußerer Stadt. Doch gerade hier liegen erstaunlich große Chancen für die NEUE Karlsruher Stadtentwicklung: zum einen da sich hier verkehrliche und „Grüne“ Barrieren mit städtischen Potenzialräumen überlagern. Also ein doppelter Effekt im Sinne einer Umkehr von der Barriere zum Potenzial in einem Streich möglich ist. Zum anderen schlummern hier die großen latenten Flächenreserven der Stadt.

Das Handlungsfeld der Schnittstelle ist momentan als Konfliktraum prägend für die Ränder der Inneren Stadt. Um diesen ringförmigen Korridor der die Innere Stadt regelrecht umklammert in Zukunft nicht nur zu überwinden sondern umzukehren in einen wertvollen Stadtraum muss die Transformation dieser Flächen zum NEUEN Karlsruher Weg im Sinne einer räumlichen Strategie werden.