STADTSCHOLLE AM WIESENMEER
Mit der Entwicklung eines Quartiers auf ehemals militärisch genutztem Gelände zwischen Erzbergerstraße und dem Altem Flugplatz (ca. 27 ha) im Karlsruher Norden sollten neue Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt werden. Es galt innerhalb des nichtoffenen städtebaulichen Wettbewerbs ein breites Angebot an Wohnungen, insbesondere auch für bezahlbaren Wohnraum und Infrastruktur sowie gewerbliche Nutzung für den Stadtteil zu schaffen. Das Vorhaben soll te dem Aspekt der Nachhaltigkeit in besonderem Maße gerecht werden und als Modell für weitere Quartiersentwicklungen in Karlsruhe dienen.
Das neue Stadtquartier korrespondiert als Stadtscholle im Wiesenmeer in vielfältiger Weise mit den umliegenden Siedlungsstrukturen. Gleichzeitig bildet es einen ganz eigenständigen Charakter aus: in seiner inneren Struktur wie auch in seiner Silhouette reflektiert es seine Lage an den Weiten des alten Flugfeldes.
Drei markante „Kerbungen“ gliedern dabei das Quartier und verzahnen es mit dem Umfeld. An der Erzbergerstraße wird die geschlossene Baustruktur von einem zentralen Stadtplatz an einer Schlüsselsituation geöffnet. Die Weite des Flugfeldes fließt über zwei große Parkfenster in die Siedlung. Durch diese markanten Raumöffnungen entstehen vier identifizierbare Nachbarschaften innerhalb des Quartiers.
Die Aussensicht der Siedlung weist unterschiedliche Aspekte auf: An der Erzbergerstraße stellt sie sich eher geschlossen dar. Zum Flugfeld hin wird eine neue, differenzierte Stadtansicht entworfen, die im Süden eine klare Raumkante ausbildet und im Norden über Punkthäuser eine aufgelockerte Stadtkulisse formuliert. Geringfügig erhebt sich das neue Quartier schollenartig über die Ebene des Flugfeldes: eine Geländestufe, die den Übergang zwischen dem Raum der Stadt und dem Raum für die Natur sinnfällig macht.