Offener Realisierungswettbewerb, zweiphasig, Bundesgartenschau Heilbronn 2019, 1. Preis

ALLGEMEIN STÄDTEBAU WETTBEWERBE Ort: Heilbronn
Jahr: 2011
Größe: -
Auftraggeber: Stadt Heilbronn

Fließende Landschaften. Landschaft im Fluss.
Mit dem Projekt der Bundesgartenschau gewinnt Heilbronn die Chance seine fragmentierte Fluss-landschaft in einem neuen Zusammenhang zu interpretieren. Vier „fließende“ landschaftliche Bänder umflechten die Ufer von Neckar und Neckarkanal. Sie stärken das Kontinuum des Flussraums und helfen die Zäsuren zu überwinden. Sie entstehen durch das Weiterdenken, und durch diszipliniertes Verknüpfen vorhandener Ansätze. Das Ergebnis ist das atmosphärisch konzentrierte Erleben von Landschaft in einem komplexen Stadtkörper.

Der Reliefpark verknüpft mit seinem expressiven Erdarchitekturen die erweiterten Deichkörper über den Sportanlagen über die Theresienwiese mit dem Landschaftsgrat an Hafenpark und Neckarknie zum landschaftlichen Rückgrat am Kanal. Aspekte des Hochwasser- und Lärmschutzes laden zum Ebenenwechsel ein und werden in ein skulpturales Thema überführt. Die bestehenden Funktions-felder werden in ein neues soziales Gefüge gebracht.

Im Stadtteppich wird bereits 2019 der künftige Stadtgrundriss der Quartiere Neckarbogen und Wohlgelegen ausgerollt. Die stringenten städtebaulichen Komponenten werden als moderne Parklandschaft auf Zeit interpretiert, die sich in die Zukunft richtet und ihre klare kompositorische Sprache mit dem Themenfeld der „lernenden Landschaft“ verknüpft.
Der Neckarpark mit den Neckarinseln bildet demgegenüber eine städtischen Idylle mit romatischen Partien und fließenden Raumbildern die mit ihren baulich-technischen Intarsien ein neu ausbalanciertes Spannungsverhältnis eingeht.

Im Gartenland Böckingen werden vier vergessene Orte zu neuem Leben erweckt und miteinander verknüpft. Jeder für sich ist ein Ort mit Eigenschaften, zusammen stehen sie für die Entfaltung von einer Gartenkultur des genauen Hinsehens.

Aus einer losen Abfolge von unterschiedlichen Raumtypologien kristallisieren sich so stimmungs-volle „Flows“ von Orten, die nach landschaftlichen Prinzipien geordnet werden. Nach Morpholo-gie, Materialität, Nutzung und Atmosphäre . Diese zeichnet sich als sinnlich erfahrbare Linie ab.

Landschaften am Wasser: Das Konzept der Klärung und Konzentration verstärkt die Wirkung des verzweigten Wassersystems und korrespondiert mit ihm: Dem Neckarkanal als intensiv genutztes Gewässer mit seinem angrenzenden Gürtel aus Industrie wie auch mit den idyllisch erscheinenden Altarmen. Die neuen Räume orientieren sich atmosphärisch und räumlich systematisch am Wasser.