Die Machbarkeitsstudie zum Bahnhofsumfeld Bielefeld befasst sich mit der unmittelbaren Umgebung des Bielefelder Bahnhofs im Bereich Bahnhofstraße, Feilenstraße, Herbert-Hinnendahl-Straße, Herforder Straße und Nahariyastraße. Das Bearbeitungsgebiet umfasst den Bahnhofsplatz ebenso wie die Bereiche rund um die Stadt- und Ausstellungshalle sowie den Park an der Stadthalle mit dem Übergang zur Stadtbahnhaltestelle.
Neben einer städtebaulich, freiräumlichen und verkehrlichen Analyse des Bearbeitungsgebietes wurde in allen Phasen der Konzepterstellung besonderer Wert auf die Integration der Belange der Bürger*innen Bielefelds sowie der Anrainer und Stakeholder gelegt. Zahlreiche Abstimmungen mit Fachämtern und Betroffenen vor Ort wurden von einem breit angelegten
Beteiligungsprozess begleitet. Dieser startete in Form eines aufsuchenden Ideenmarktplatzes auf dem Bahnhofsplatz und wurde parallel dazu online über eine eigens erstellte Beteiligungsplattform weitergeführt. Eine Planungswerkstatt in den Räumlichkeiten der Stadthalle diente zur Auseinandersetzung mit verschiedenen strukturellen Konzeptansätzen des ausführenden Planungsteams um das Büro Machleidt aus Berlin und Köln. Durch die Hinweise aus den unterschiedlichen Partizipationsveranstaltungen, sowie das Feedback aus der Verwaltung und von den Stakeholdern vor Ort, wurde die Planung kontinuierlich angereichert und konkretisiert. Im Ergebnis entstand ein Rahmenplan, der die Grundlage der weiteren Prozessschritte zur Umgestaltung des Bahnhofsumfeld darstellt.
In der Grundidee folgt der Rahmenplan den Inhalten der bevorzugten Variante 4. Durch die Anordnung der Bushaltestellen in Randlage und die Integration des oberirdischen Anteils des zukünftigen Fahrradparkhauses entsteht im Südwesten des Bahnhofsplatzes ein funktional optimierter und gestalterisch wie stadträumlich gut integrierter Schwerpunkt der öffentlichen Mobilität. Die Durchgängigkeit der Platzfläche von Hauskante zu Hauskante, welche lediglich durch die eingezeichneten Fahrbereiche untergliedert wird, schafft im Bahnhofsumfeld eine neue Großzügigkeit und ein adäquates Entrée für die Stadt Bielefeld. Potenzielle Standorte für zusätzliche Baumpflanzungen und Bereiche für Wasserspiele werten den Vorplatz klimatisch auf und schaffen eindeutige Orientierungspunkte. Die Verknüpfung mit den angrenzenden Stadträumen wird über Baumreihen und Alleen in der Bahnhofstraße, Herbert-Hinnendahl-Straße und der Nahariyastraße hergestellt.
Der zentrale Bereich um den Abgang zur Stadtbahn im Übergang zum Park an der Stadthalle wird durch die offenere und klarere Gestaltung aufgewertet. Angsträume und Barrieren innerhalb des Parks werden zugunsten einer offenen und vielfältiger nutzbaren Freifläche weitgehend aufgelöst. Hier wurden insbesondere die Gliederungselemente und zusätzlichen nutzungsoffenen Intarsien im Parkbereich aus der Variantendiskussion übernommen, die zu einer Belebung der Anlage führen können. Die Verbindung zu den umgebenden Stadtquartieren wird in alle Himmelsrichtungen durch die funktional und topographisch eingepassten neuen Wege verbessert. Durch die konsequente Förderung des Radverkehrs und der Fußgänger*innen erfährt das Bahnhofsumfeld eine bessere Erreichbarkeit bei gleichzeitig reduziertem Aufkommen des MIV.